Live today - die tomorrow! Was das gleichnamige, neue Album der sympathischen Hamburger Glam-Goth-Überflieger Lord Of The Lost wie ein Schlachtruf eröffnet, zieht sich auch als symbolischer roter Faden durch das gesamte vorliegende Werk: ehrlich, direkt, energiegeladen, experimentierfreudig, rau und so eingängig wie noch nie brettern die Songs aus den Boxen.
Die Jungs um Stimmakrobat und ...
Die Jungs um Stimmakrobat und Charmebolzen Chris "The Lord" Harms zelebrieren ihre neuen Stücke tatsächlich so, als gäbe es kein Morgen, legen die gesamte Verve, die ihre konkurrenzlosen Live-Shows ausmacht, in die auf dem Album versammelten Darbietungen und zeigen sämtlichen Konventionen den Stinkefinger. Auf "Die Tomorrow" flirtet Death Metal mit Disco, Industrial-Rock mit Electronica, Gothic mit Pop, um am Ende in einem bombastischen, fast Art-Rock-haften Finale zu münden. Und trotzdem fügt sich das Gesamtbild so nahtlos zusammen, als wäre es das Natürlichste auf der Welt.Inmitten dieses Hexenkessels liefert Chris Harms mit Blutengel-Sängerin Ulrike Goldmann in einem zusammen mit Martin Engler von Mono Inc. geschriebenen Stück eines der beeindruckendsten Szene-Duette der letzten Jahre ab. "Schubladen sind für Anfänger" müssen sich Lord Of The Lost gedacht haben. Herausgekommen ist dabei schlicht und ergreifend das interessanteste und unterhaltsamste Album, das die dunkle Rock- und Metal-Szene seit langem hervorgebracht hat.