Eine Armee ist nur so stark wie jeder einzelne Soldat. Das weiß niemand besser als Oberbefehlshaber und Bassgeneral
bereitwillig in jede Schlacht folgt. Der Name des letzten Studioalbums "Semper Fidelis" - "Treue auf ewig" - ist dabei längst zum Glaubensbekenntnis des brachialen Imperial Industrial-Zerstörers geworden; ein Schwur, der auf der brandneuen EP "Can You Feel The Beat?" gänzlich neue Dimensionen annimmt.
Erst kürzlich von einem triumphalen Australien-Feldzug ins österreichische Feldlager heimgekehrt, läuft die imperialistische Propagandamaschinerie wie gewohnt bereits wieder auf Hochtouren. Der Remix-Wettbewerb zur staubtrockenen EBM-Huldigung "Can You Feel The Beat?" schlug weltweit hohe Wellen, ganze 97 Einsendungen gingen im Wiener Hauptquartier ein - ein eindrucksvolles Denkmal für die brodelnde Electroszene der Welt. Den beiden siegreichen Remixkriegern
Dirty Bird 13 und
Population wird nun die Ehre zuteil, an der Seite von etablierten Schwergewichten wie
Grendel,
Suicide Commando oder
X-RX in die
Nachtmahr-Remixschlacht zu ziehen.
Getreu dem programmatischen Lyrics des Titeltracks, fegen
Nachtmahr mit den 13 Tracks der übervollen EP wie ein tosender Sturm durch die Clublandschaft der Welt. Und mit gleich drei neuen Songs ist der
Nachtmahr-Vorstoß auch 2011 nicht aufzuhalten: Das schleppend-massive "(Wo ist) Dein Gott?", "Geräuschplatten" mit seinen erbarmungslos feuernden Beats, schrillen Sequenzen und genialen Samples sowie "Nenn' mich wie du willst", eine Nummer, die
Thomas Rainers Vorliebe für polarisierende Coverversionen fortsetzt und dem Stück einer noch immer hitzig diskutierten Rockband eine treibende Electro-Frischzellenkur verpasst. Die restlichen zehn Stücke stehen dann ganz im Zeichen visionärer Remixkost.
Viermal wird "Can You Feel The Beat?" durch den industriellen Fleischwolf gedreht - beinhart und groovend von
Dirty Bird 13, aufputschend und visionär von
Population, die beide mit ihren mutigen und eigenständigen Versionen sogar neben
Grendel und
Uberbyte bestehen können. Auch
Suicide Commando,
X-RX oder
Patrick Damiani (ex-
Rome) nehmen sich den imperialistischen Verlautbarungen an und wissen genau, wo sie das Remix-Brecheisen ansetzen müssen.
Mit einer Spielzeit, die die meisten Studioalben übertrumpft, neuem Material, das einmal mehr die Ausnahmestellung der Industrial-Weltmacht unter Beweis stellt, und einer schwerbewaffneten Remixer-Brigade ist "Can You Feel The Beat?" ein bassschwangerer Machtanspruch, der
Thomas Rainer erneut in seiner Rolle als beatbesessenen Tanzdiktator bestätigt. Wer diesen Beat nicht fühlt, ist längst tot.