Russlands Weiten beherbergen wie kein anderes Land eine Vielzahl an Stämmen und Kulturkreisen. Die Vielfalt der Einflüsse scheint endlos, doch verbindet die Völker östlich des Urals vor allem das Leid und die Armut.
Wer hier singt, hat sich auf ein Leben am kaum vorzustellenden Existenzminimum eingestellt. So auch der vom fernsten Orte Russlands stammende
Roman Rain, der aus Wladiwostok kommend eine Spur der Begeisterung bis ins dekadente St. Petersburg gezogen hat.
Der zerbrechliche Sänger haucht das letzte bisschen Seele aus, um dann in russischer Leidenschaft gegen das immerwährende Wechselspiel der Sehnsucht und des Scheiterns anzuschreien. Selten fühlte sich die russische Seele so verstanden, die einerseits gegen den Westen wettert, trotzdem aber davon träumt, in einem Land zu leben, wo Bürgerrechte und Wohlstand gewährleistet sind.
Auf seiner 6.500 Kilometer langen Reise durch Russland, unter anderem im Vorprogramm der Kultgruppe
Otto Dix, konnte sich
Roman Rain innerhalb weniger Jahre ein riesiges Publikum erspielen und avancierte von Album zu Album zur gefeierten Kultfigur der dunkel-romantischen Szene Russlands.